Die unfreiwillige Golfpause dargestellt aus Sicht unserer Mitgolferin Angelika Brill
Wann geht es endlich wieder los?
Seit Wochen strahlt die Sonne vom Himmel, mitnichten: Traumhaftes Golfwetter, das jeden Golfer auf den Platz locken würde, wenn er denn dürfte. Doch da hat uns das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Plätze sind dicht und die unzähligen Golfer denken traurig an ihre Golfbags, die ihr Dasein nun im Keller oder im dunklen Kofferraum fristen.
Absolut unverständlich, da gerade auf dem Platz automatisch großer Abstand gewahrt wird, denn keiner hat Lust, von dem Ball seiner Mitspieler „abgeschossen“ zu werden oder den Schläger übergezogen zu bekommen. Ich persönlich habe mittlerweile meinen Schlägern vor lauter Frust eine Grundreinigung verpasst, selbst die Rillen mit dem Zahnstocher gesäubert. Sämtliche Bälle sind geschrubbt, mein Golfbag von den letzten Plätzchenkrümeln und vergessenen, leicht angegammelten Äpfeln befreit. Jetzt liege ich, wie alle anderen auch, auf der Lauer und warte auf den erlösenden Startschuss. Aber irgendwie beschleicht mich das dumpfe Gefühl, dass es noch länger dauern könnte als vermutet. Leise weinend schaue ich in Richtung Rheinland-Pfalz, wo das Golfspiel seit dem 21. April wieder erlaubt ist. Anschleichen können wir uns da auch nicht, dort ist nur den eigenen Mitgliedern das Spielen erlaubt. Warum dürfen die und wir nicht? Total doof!
Ich habe auch keine Lust mehr, dauernd durch den Wald zu latschen, mittlerweile kenne ich jeden Baum und jede Blume. Neulich bin ich dann mal alternativ über den Golfplatz marschiert, mit der Idee, Bälle zu suchen und Golfluft zu schnuppern. Hab zwar Bälle gefunden, aber der Anblick des brachliegenden Platzes hat mich eher schleichend depressiv gestimmt. Bleibt nur die Hoffnung, dass der Spuk bald vorbei ist. Ich habe mir selbst das Versprechen gegeben, mich dann auch nie mehr über schlechte Schläge oder ein mieses Turnierergebnis zu ärgern. Na ja, zumindest in der Anfangszeit!!
– Angelika Brill –